Schmerzpumpe

Die Schmerzpumpe, auch bekannt als Medikamentenpumpe, gehört zu den Verfahren der Neuromodulation zur Behandlung schwerer chronischer Schmerzen, schwerer Spastik oder Tumorschmerzen. Bei diesem Verfahren wird die Weitergabe von Nervenimpulsen durch Medikamente beeinflusst. Anders als bei der oralen Einnahme von Medikamenten, bei welcher diese in den gesamten Blutkreislauf gelangen, wird mithilfe einer Schmerzpumpe das Medikament direkt in den Liquor, die Flüssigkeit die das Rückenmark umgibt, abgegeben. Dieses Verfahren wird auch als intrathekale (rückenmarksnahe) Schmerztherapie bezeichnet. Als Medikament der ersten Wahl gilt nach wie vor in 90% der Fälle Morphin, daher wird die Schmerzpumpe umgangssprachlich oft als „Morphiumpumpe“ bezeichnet. Alternativ können andere Opioide, wie Hydromorphon oder Sufentanil oder auch das nicht-Opioid Ziconotide (Prialt) zur Anwendung kommen.

Ablauf der Operation

Um für unsere Patienten die beste Wirkung zu erzielen, werden zunächst verschiedene Medikamente ausgetestet. Hierzu wird ein Katheter an der Lendenwirbelsäule implantiert der vorerst an eine externe Medikamentenpumpe angeschlossen wird. Bei einer guten Linderung und fehlenden Nebenwirkungen erfolgt dann in einer zweiten Operation die dauerhafte Implantation einer Schmerzpumpe in das Unterhautfettgewebe des Bauches. Die Schmerzpumpen-Operation erfolgt in Vollnarkose und dauert etwa eine Stunde. Nach einem stationären Aufenthalt von ca. 3 Tagen können die Patienten in der Regel die Klinik wieder verlassen.

Ablauf nach der Implantation

Die Wirkung und Nebenwirkungen werden nach der Operation gründlich von Seiten des Patienten, der Ärzte und der Physiotherapie evaluiert. Die Dosisanpassung und die Pumpenfüllungen werden dabei regelmäßig in unserer speziellen Ambulanz durchgeführt. Die Befüllung der Schmerzpumpe erfolgt je nach benötigter Dosis etwa alle 6 Wochen bis 6 Monate. Die Befüllung erfolgt mit einer Injektion über eine dünne Nadel durch die Haut in den Behälter der Pumpe. Dies ist für den Patienten nicht schmerzhaft. In unserer Ambulanz steht Ihnen unsere speziell ausgebildete Pain Nurse gerne beratend zur Verfügung.

Vorteile und Nachteile von Schmerzpumpen

Ein Vorteil der Schmerzpumpe ist, dass im Vergleich zu Tabletten oder Infusionen sehr viel geringere Medikamentendosen ausreichen. Mögliche Nebenwirkungen werden stark minimiert. Wir verfügen in unserer Klinik über eine langjährige Erfahrung mit Medikamentenpumpen und haben inzwischen mehr als 2.500 Patienten mit diesem Verfahren behandelt. Gerne beraten unsere erfahrenen Fachärzte Sie in unserer speziellen Schmerzambulanz. Bitte bringen Sie zu einem Termin folgende Unterlagen mit:

  • CT/MRT/Röntgen Bilder
  • Entlassungsbriefe
  • Medikamentenplan

Indikationen zur Intrathekale Medikamententherapie

  • Nicht anders behandelbare chronische Schmerzen
  • Spinale und zerebrale Spastik (bei Patienten mit u.a. Multiple Sklerose, Zerebralparese, Schädelhirntrauma, Schlaganfall, Querschnittlähmung)
  • Tumorschmerzen